vorbei an gletschern richtung norden

Heute Nacht hat uns nun das erste Mal kräftiger Regen erwischt – und nach wie vor nieselt es apart vor sich hin. Aber im Moment sitzen wir im trockenen, und zwar in einem kleinen altmodischen Café (Maggies Kitchen) in Greymouth an der Westküste. Hier sind viele Einheimische, vor allem Rentner, was ja immer ein gutes Zeichen für lecker Essen ist. Ich wollte unbedingt mal „whitebait“ probieren – ist hier regional ganz groß und irgendwie aus jungen Fischen. Uns wurde es als Sandwich serviert. Ganz gut, muss ich aber nicht täglich haben.
Zwischen Kepler Track und Greymouth liegt schon wieder eine gute Woche des Reisens, die eher ruhig und unaufgeregt verlief – also ohne Straßengraben-Vorfälle oder geschundene Füße.
Wir haben auf dem Milford Sound, ein großes Fjord im Südwesten, eine Bootstour gemacht. Es war grau und regnerisch, weshalb uns DAS Fotomotiv (auf jeder Postkarte zu sehen: der Mitre Peak am Sound) verwehrt blieb. Dafür waren wohl weniger Leute dort unterwegs und wir hatten mehr Wasserfälle als bei trockenem Wetter.
Weiter ging es dann nach Queenstown und Wanaka. Queenstown ist ziemlich quirlig, aber bietet ein tolles Panorama mit Bergen und nem blauen See. Eigentlich wie auch Wanaka, das aber lieblicher und gemütlicher ist. Dort gab es wieder einen Gletscher mit dem filmreifen Namen Rob Roy zu beschauen, nachdem wir uns (dieses mal unfallfrei) über 20 km Schotterpiste gekämpft hatten.
Weitere sehr bekannte Gletscher erwarteten uns an der Westküste: Fox und Franz Josef Glacier. Weil das Wetter dort noch toll war, haben wir spontan eine kleine Gletschertour am Fox gemacht. Die war wirklich kurz, insgesamt nur eine Stunde auf dem Eis, aber das erste Mal für mich! Diese Gletscher an der Westküste sind schon bemerkenswert, denn sie reichen so weit runter, dass man quasi direkt vom kalten Regenwald auf den Gletscher fällt. Dass es die da so gibt, liegt an den Unmengen Niederschlägen im Jahr: Auf dem Fox schneit es in der Regel 35 bis 45 METER im Jahr. Trotzdem sind Fox und Franz Josef seit 6 Jahren auf dem Rückzug.
Bei einem interessanten Walk durch einen alten Wassertunnel gab es mal wieder ne Premiere für mich. Es war zwar ein wenig unheimlich, aber ich hab jetzt auch die Glühwürmchen gesehen, die eigentlich Larven sind und an Höhlendecken leuchtend vor sich hinleben. Wenn man da nach oben schaut, sieht es in kompletter Dunkelheit aus wie unter nem Sternenhimmel (der grünlich anstatt weiß-blau schimmert). Einfach schön.
So, nun drückt mal die Daumen für besseres Wetter, denn gen Norden soll die Küste so schön sein – und bei Regen sieht man davon nun mal nix.

6 Gedanken zu „vorbei an gletschern richtung norden

  1. Hallo liebe Anika. Endlich schaffe ich mich auch mal zu melden. Fantastische Fotos, einfach wunderschön! Ich freue mich dass es dir gut geht und du so viele tolle Dinge erlebst! Ich drücke die Daumen für besseres Wetter! Mach mal ein Foto von maggies kitchen für unsere kleene maggie.
    Sei gedruckt von stephi

  2. Ach Anika,sind das schöne Fotos,da wird das Herze ganz weit und die Erinnerungen wach.Solch frechen Kea hatten wir am Milford Sound auch gesehen und knabbern tun die ja fast alles. Wünsche euch viel Sonne im auch sehr schönen Norden,ich staune wie schnell die Zeit vergeht und ihr von hier nach dort tourt,während hier der schnöde Alltag einem die Tage klaut.

  3. hey, was für schöne fotos! bei mir werden auch viele erinnerungen wach. hoffe, die stiche der fiesen sandflies jucken nicht so sehr? grüß die keas von mir und passt auf euch auf. ich hab dem wettergott übrigens bescheid gesagt – müsste also alles klappen
    lg, rice

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