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Blick am Morgen beim Frühstück, bei Queenstown

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Blick auf Queenstown

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Lake Wanaka oder Lake Hawea, weiß nicht mehr ganz genau

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Da war noch Sonne, aber leider auch unendlich viele sandflies

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Milford Sound,
mit Wolken auch reizvoll

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Frecher Besucher beim Abendessen: ein Kea. Der wollte das Essen klauen - nicht mit mir!


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Fox Glacier

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Mt. Tasman (rechts) und Mt. Cook (versteckt sich links), von der Westküste aus... ach quatsch, rechts und links vertauscht, muss genau andersrum: Mt. Cook ist rechts!

vorbei an gletschern richtung norden

Heute Nacht hat uns nun das erste Mal kräftiger Regen erwischt – und nach wie vor nieselt es apart vor sich hin. Aber im Moment sitzen wir im trockenen, und zwar in einem kleinen altmodischen Café (Maggies Kitchen) in Greymouth an der Westküste. Hier sind viele Einheimische, vor allem Rentner, was ja immer ein gutes Zeichen für lecker Essen ist. Ich wollte unbedingt mal „whitebait“ probieren – ist hier regional ganz groß und irgendwie aus jungen Fischen. Uns wurde es als Sandwich serviert. Ganz gut, muss ich aber nicht täglich haben.
Zwischen Kepler Track und Greymouth liegt schon wieder eine gute Woche des Reisens, die eher ruhig und unaufgeregt verlief – also ohne Straßengraben-Vorfälle oder geschundene Füße.
Wir haben auf dem Milford Sound, ein großes Fjord im Südwesten, eine Bootstour gemacht. Es war grau und regnerisch, weshalb uns DAS Fotomotiv (auf jeder Postkarte zu sehen: der Mitre Peak am Sound) verwehrt blieb. Dafür waren wohl weniger Leute dort unterwegs und wir hatten mehr Wasserfälle als bei trockenem Wetter.
Weiter ging es dann nach Queenstown und Wanaka. Queenstown ist ziemlich quirlig, aber bietet ein tolles Panorama mit Bergen und nem blauen See. Eigentlich wie auch Wanaka, das aber lieblicher und gemütlicher ist. Dort gab es wieder einen Gletscher mit dem filmreifen Namen Rob Roy zu beschauen, nachdem wir uns (dieses mal unfallfrei) über 20 km Schotterpiste gekämpft hatten.
Weitere sehr bekannte Gletscher erwarteten uns an der Westküste: Fox und Franz Josef Glacier. Weil das Wetter dort noch toll war, haben wir spontan eine kleine Gletschertour am Fox gemacht. Die war wirklich kurz, insgesamt nur eine Stunde auf dem Eis, aber das erste Mal für mich! Diese Gletscher an der Westküste sind schon bemerkenswert, denn sie reichen so weit runter, dass man quasi direkt vom kalten Regenwald auf den Gletscher fällt. Dass es die da so gibt, liegt an den Unmengen Niederschlägen im Jahr: Auf dem Fox schneit es in der Regel 35 bis 45 METER im Jahr. Trotzdem sind Fox und Franz Josef seit 6 Jahren auf dem Rückzug.
Bei einem interessanten Walk durch einen alten Wassertunnel gab es mal wieder ne Premiere für mich. Es war zwar ein wenig unheimlich, aber ich hab jetzt auch die Glühwürmchen gesehen, die eigentlich Larven sind und an Höhlendecken leuchtend vor sich hinleben. Wenn man da nach oben schaut, sieht es in kompletter Dunkelheit aus wie unter nem Sternenhimmel (der grünlich anstatt weiß-blau schimmert). Einfach schön.
So, nun drückt mal die Daumen für besseres Wetter, denn gen Norden soll die Küste so schön sein – und bei Regen sieht man davon nun mal nix.

kepler track

Als wir in Lake Te Anau angekommen waren, hatten wir uns spontan entschlossen, den Kepler Track zu laufen. Der gehört zu den neun „great walks“ in Neuseeland und im Sommer muss man die Hütten auf der Strecke zum Übernachten vorab buchen; ansonsten darf man nicht los bzw. darf nur ne Tageswanderung auf einem Teilstück machen.
Es war nur noch Platz in einer Hütte auf dem gesamten Track: Iris Burn Hut. Das hieß für uns, dass wir die gut 50 km in zwei Tagen anstatt drei oder vier (so lange läuft der Großteil der Besucher) absolvieren müssten. Aber die Dame im Visitor Center meinte, das würde man schon schaffen – sie habe das noch mit schwanger im 5. Monat ganz easy gemacht. Na toll, da kann man ja schlecht Nein sagen.
Und am nächsten Tag ging es los – allerdings erst mal mit der Suche nach dem Autoschlüssel. Am Ende haben wir ihn gefunden (ich mag gar nicht sagen, wo – echt zu doof), aber der shuttle zum Start des Tracks war schon mal verpasst. Dann hieß es trampen, aber das hat schnell geklappt und war auch nur ein kurzes Stück. Um 10 waren wir dann endlich auf dem Weg zur Iris Burn Hut. Die 22 km gingen auch flott durch grünen und bemoosten filmreifen Märchenwald. Nach gut 5,5 Stunden mit Pause waren wir am Ziel. Wunderschön dort – man hätte gerne draußen gesessen, aber die sandflies (Kriebelmücken) wollten es nicht zulassen. Die Hütte war gut, sogar mit Wasser vom Hahn, Matratzen und Gaskocher. Wir mussten also nur das Essen tragen.
Mit Schrecken stellte ich dann dort beim Blick auf die topographische Detailkarte fest, wie der Weg am folgenden Tag aussehen würde: fast nur Kammwanderung – und das mit meiner Höhenangst! Super. Dementsprechend schlecht habe ich die Nacht geschlafen.
Am nächsten Tag ging es 8 Uhr los; und gleich mit 2,5 Stunden Aufstieg von knapp 500 auf 1400 Meter. Darunter war auch der erste Teil übern Kamm, wobei mir echt die Pumpe ging und ich mehr schnaubte als beim steilen Anstieg zuvor. Ich hab weder rechts noch links oder nach vorn geschaut, nur stur nach unten auf den Weg und auf Carlos Schuhe vor mir. So war es zu überstehen. Danach folgten weitere Kammabschnitte, aber keiner mehr so übel wie am Anfang – und die Methode, nur auf den Weg zu schauen, funktionierte echt gut. Zum Glück war das Wetter super und die Windböen zahm.
Als wir nach einigem hoch und runter da oben auf schmalen Wegen endlich zu dem Punkt gelangten, an dem der Abstieg begann, waren wir schon ziemlich kaputt und die Füße brannten. Aber was soll’s – wir mussten da durch. Die schlimmsten Kilometer waren die letzten 8, als wir unten waren, aber noch um einen See herum zurück in die Stadt laufen mussten. Das war ein kleiner Kampf, aber den haben wir für uns entschieden. Am zweiten Tag haben wir 30 km zurück gelegt (11 Stunden unterwegs) und die Füße haben es mit ein paar Blasen gedankt. Aber meine Wanderschuhe sollten nun wohl endgültig eingelaufen sein.
Ich bin sehr froh, dass wir den Track gemacht haben – auch wenn es sehr anstrengend war. Wetter und Aussicht waren Hammer; und ich hab vielleicht ein bisschen was gegen meine Höhenangst gemacht.
Trotzdem würde ich eher empfehlen, drei Tage zu laufen. Da kann man echt entspannter die Berge genießen.

kepler track – fotos

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Zum Start des Tracks gibt es Strahlewetter, Lake Manapiuri

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Märchenwald auf dem Weg zur Iris Burn Hut

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Iris Burn Hut, unser Ziel des ersten Tages nach 22 km

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Morgenstimmung an der Iris Burn

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Nach 2 Stunden Hammer-Aufstieg am Morgen erwartete mich ein Weg über den Kamm

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Ich habe doch Höhenangst, verdammt!

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Und diese Kammwanderung wollte kein Ende nehmen...


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... aber dafür gab es dann später auch grandiose Weitblicke bei perfektem Wetter

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An jeder Ecke die schönste Aussicht - die Anstrengungen haben sich echt gelohnt.

von der küste in die berge und zurück

Nachdem das Auto abgeholt, der erste Großeinkauf erledigt und der Weg raus aus Christchurch gefunden war, ging es also endlich los! Weil das Wetter an der Küste grau war, haben wir uns nach der ersten Übernachtung auf der Banks Peninsula entschlossen, gleich Inland Richtung Alpen zu fahren. Und siehe da, nach den ersten Bergen riss die Wolkendecke auf und es war plötzlich warm. Am Lake Tekapo, riesiger Stausee in leuchtendem Türkis, gab es dann auch die erste Wanderung. Man muss sich ja in Form bringen. Weiter ging es dann zum Mt. Cook, dem höchsten Berg Neuseelands. Wieder hatten wir Glück und das Wetter war uns hold: Der Berggipfel zeigte sich wolkenlos! Scheint recht selten zu sein und entsprechend viele Leute waren auf der kurzen Wanderung unterwegs. Ich war völlig hin und weg von dem Ausblick auf den Gipfel. Und die Gletscher drumherum wirkten auch zum greifen nah. Es knackte und knallte auch mächtig und ab und an haben wir tatsächlich kleine Schneelawinen abgehen sehen. Leider scheint es auch hier zu tauen und die Gletscher schrumpfen ziemlich.
Nach Bergen war uns wieder nach Meer – das Irre ist, dass das auch mit zwei Stunden Fahrt recht einfach zu machen ist. Die Kiwis haben es echt gut!
An der Küste zwischen Oamaru und Dunedin gab es wieder reichlich Sonne und wir konnten Pinguine, Robben und Albatrosse bestaunen. Wir haben uns mittlerweile bis zur Südspitze der Südinsel vorgearbeitet. Und bisher hatten wir immer Glück mit dem Wetter, kein Regen! Hier unten im Süden ist die Küste sehr rauh, und der Wind pfeift ordentlich. Weideland wechselt sich mit einigen Resten kalten Regenwalds ab. Da gab es heute einen sehr schönen walk inklusive Wasserfall. Dank Heisi und Antje für den Tipp (Waipohatu track) – sehr schön und mal ohne andere Leute!
Ach so, und Abenteuer gab es auch schon, und zwar mehr als mir lieb war. Denn wir schlitterten gestern auf einer gravel road in den moddrigen Straßengraben. Das Auto stand so schräg, dass ich durch das Fenster rausklettern musste. (Ich war nicht schuld, war nur Beifahrer!) Aus eigener Kraft kamen wir da auch nicht raus – wir mussten zur nächsten Farm, die haben wiederum bei der nächsten Farm angerufen und schließlich war ein wettergegerbter Farmer mit ps-starkem 4-wheel drive unser Retter. Nach einer Stunde mit Versuchen, die Hoffnung schwand, stand unser Camper tatsächlich wieder auf der Straße. Alles ganz, fährt unbekümmert weiter und wir waren heilfroh! Also kann die Reise weitergehen und jetzt passiert sicher sowas nicht mehr!
Und wer sich grad noch fragt, wer eigentlich wir sind : ich hatte Anfang Januar eine Anzeige im Internet aufgegeben und nach einem „travel buddy “ für Neuseeland gesucht. Gemeldet hat sich ein Schweizer, Carlo, der grad auf Weltreise ist. Wir haben zusammen das Auto gemietet und fahren hier die nächsten Wochen rum.
Soweit erstmal die neuesten Neuigkeiten… icb schau mal, ob ich hier ein paar Fotos hochladen kann.

am anderen ende der welt

Sehr weit weg zu sein – das Gefühl hab ich nach 40 Stunden Reiserei von meiner Wohnung bis zur Tür des Hostels in Christchurch nun wirklich. Aber diesen Horrortrip hatte ich schon wieder vergessen in dem Moment, als ich aus dem Flughafen kam. Da musst ich nämlich sofort meine Sonnenbrille rauskramen, weil es hier wahnsinnig hell ist, blauer Himmel und Sonnenschein!
Aber schon der Anflug auf Neuseeland war toll, denn ich saß auf der richtigen Seite und konnte die Alpen der Südinsel bewundern. Was mich doch überraschte: da liegt offenbar auch im Sommer ordentlich Schnee drauf!
Mit meinem Hostel hab ich es auch prima erwischt, ist klein und gemütlich. Christchurch ansonsten hat mich etwas schockiert, denn ich hätte erwartet, dass der Wiederaufbau nach dem Erdbeben 2011 schon viel weiter ist. Stattdessen wirkt das CBD irgendwie ein bisschen wie ein Industriegebiet: leer stehende Gebäude wechseln sich mit umzäunten Brachflächen ab und am Abend war es menschenleer. Autos fuhren auch keine. Also letztlich nicht so viel zu sehen, ausser kaputte Häuser…
Morgen werd ich noch mal relaxen und voraussichtlich meinen „travel buddy“ Carlo kennen lernen. Und ab Donnerstag ist das Auto gemietet. Und daaaann wird der Roadtrip beginnen!

Und hier die ersten Schnappschüsse:

image Hostel

image Der moderne Gandalf von heute spielt gerne E-Gitarre.
image Ist wohl schon mal jedem passiert… Ob ein Schild da wohl hilft??