Seit dem Anreisetag hab ich diesen Ohrwurm, weil Wojtus das Lied angeworfen hat, kurz bevor wir in Berlin die Wohnung verlassen haben. Griechischen Wein haben wir dann gestern auch gleich in weiß und rosa verkostet, was uns eine schlaflose Nacht beschert hat. Ob es der Wein oder die Wärme war, kann man am Ende schlecht sagen – jedenfalls waren wir heute faul und haben schnorchelnd den Küstenabschnitt am Hotel erkundet. Und sogar eine Muräne gesehen, frei schwimmend mitten am Tag – das scheint was Besonderes zu sein. Die Taucher unter uns können das wohl besser einschätzen.
Tauchen ist hier ansonsten ein kritischer Punkt: Preise jenseits von gut und böse. Wojtus ist einigermaßen angenervt und kann es immer noch nicht fassen.
Und sonst so? Winter scheint hier sehr kalt zu sein. Anders lassen sich die unzähligen Pelz-Läden hier wohl nicht erklären. Oder sind doch die Russen der Grund? Grad ist es jedenfalls angenehm warm, in der Sonne fast kaum auszuhalten. Angenehm!
ciao, ciao new zealand
So schnell kann es gehen: Kaum angekommen, sitze ich schon wieder am Flughafen in Auckland.
Die letzten zwei Tage gab es noch etwas sightseeing in der Stadt. Da ist nichts weiter Aufregendes zu berichten.
Unseren Camper haben wir auch fein aufgeräumt und gesäubert übergeben. Hätte nicht gedacht, dass wir das dort herrschende Chaos wieder in unsere Rucksäcke quetschen könnten. Und am Ende haben wir die schwarzen Streifen vom Unfall, die wir für Kratzer hielten, mit einem Radiergummi weg bekommen… Too easy.
Es war sehr schön hier – ich hab viel gesehen, aber trotz der luxuriösen 2 Monate auch viel ausgelassen. Na, ein Grund, noch mal herzukommen. Irgendwann.
Jetzt geht es weiter nach Perth! Wie ich grad gesehen habe, herrscht da noch Hochsommer bei knapp 30 Grad. Fein, das riecht nach einer gemütlichen Woche Ferien!

abkürzung übern strand
Zwischenzeitlich waren wir am Nordzipfel Neuseelands. Das war ein ziemlich rascher und etwas eiliger Besuch, denn schon Freitag müssen wir das Auto in Auckland abgeben.
Da oben gibt es den Ninety Mile Beach, wobei man beim Namen etwas übertrieben hat, denn es sind nur gut 90 Kilometer und nicht Meilen. Man kann die gesamte Strecke mit dem Auto fahren, was wir auf dem Rückweg auch gemacht haben. Man kommt definitiv schneller voran als auf der kurvigen und hügeligen Landstraße! Und es ist ein verrücktes Gefühl, mit fast 100 nen Strand entlang zu düsen! Der Sand war echt glatter als so mancher Straßenbelag hier – und keine Schlaglöcher. Allerdings würde uns dieses Vergnügen nur zuteil, weil sich Carlo nicht von der abenteuerlichen „Auffahrt“ zum Strand-Highway abschrecken ließ (ich hätte gekniffen). Die bestand nämlich auf den ersten zwei Kilometerchen einfach aus einem kleinen Flüsschen, in dem man entlang bis zum Strand fuhr… Zum Glück breit und sehr flach und glatter fester Grund.
Und natürlich waren wir unter den ganzen Jeeps auch die einzigen mit Campervan auf der Strecke und haben hier und da auch verdutzte Blicke geerntet. Diese bescheuerten Touris nun wieder!
auckland bei sturm und regen
Viel hab ich von Auckland noch nicht gesehen. Eine kleine Sturmfront mit Regen macht es recht ungemütlich. Dafür haben wir unser Auto gepflegt und lassen grad das gebrochene Licht austauschen (von unserem kleinen Unfall). Sehr niedlich find ich, dass im Wartebereich der Toyota-Werkstatt die Bundesliga auf einem Flachbildfernseher an der Wand läuft: Schalke gegen Augsburg – mit englischem Kommentar.

tongariro: perfekt
Oh, die letzten Tage im Tongariro National Park waren toll! Nicht nur, dass wir wieder Strahlewetter hatten (Nächte aber kalt, es ging unter 5ºC), wir haben auch zwei super Wanderungen gemacht: Tongariro Crossing und zum Crater Lake von Mt. Ruapehu.
Tongariro Crossing ist das must do der Nordinsel, eine 19 km Tour durch schönste Vulkan-Landschaft. Leider macht das jeder NZ-Touri – und wir gehörten ja auch dazu – entsprechend voll war der Weg! „Stop and go auf Autobahn“: so hat es sich angefühlt, leider ohne Überholspur für uns! Wir haben den Turbo eingelegt, und als die Landschaft so richtig spektakulär wurde und die Morgenwolken sich aufgelöst hatten, war auch das Feld der Wanderer schon ein wenig auseinander gezogen. Die Landschaft kann ich schlecht beschreiben – ist einfach beeindruckend, wie die Vulkane da so vor einem prangen. Die Fotos geben einen kleinen Eindruck. Aktiv sind sie auch noch. Ein kleiner Krater auf dem letzten Stück des Weges rauchte auch beharrlich vor sich hin.
Die Wanderung zum Crater Lake von Mt. Ruapehu war ebenso wunderschön. Wir waren faul und sind das erste Stück mit dem Sessellift gefahren. Von da an ging es frei Schnauze den Berg hoch bis zu einem kleinen Sattel, der den Blick auf den Krater frei gab. Dann noch ein kurzes Stück über einen kleinen Grat – und dann gab es den dampfenden (aber säurehaltigen) Kratersee mit Schnee drumherum zu bestaunen.
Ich wäre gerne noch länger dort oben geblieben, aber zum einen war es sehr zugig dort und zum anderen zogen dicke graue Wolken auf – und in Wolken wieder runter ohne richtigen Weg… Nee, das wären keine guten Aussichten gewesen. Krönender Abschluss dieses Tages war dann ein Bad in heißem Thermalwasser. Nach 20 Minuten in dieser „Badewanne“ war mir zwar etwas schwummerig, aber es war genau die richtige Tiefenentspannung.
Die nächsten Tage lassen wir dann eher entspannt angehen. Heute streunen wir durch Taupo. Schön warm hier: das ruft nach schwimmen im Lake Taupo!

tongariro: fotos

wie schade
Trotz Bilderbuchwetter hab ich es leider nur bis zur Hälfte geschafft… Bin halt doch ein oller Höhenangsthase 🙁
Wie wird man das bloß los? Ich bin ein wenig traurig, wollte mal auf einen Gipfel… Als Trostpflaster muss jetzt leider der Rest aus dem Nutella-Glas dran glauben! (Bine, das kennst du ja!)

etwas planlos
So, das ist nun also die Nordinsel. Seit letzten Sonntag fahren wir ein bisschen planlos umher – immer unter Androhung richtig schlechten Wetters, das uns aber noch nicht so richtig erwischt hat.
Die Überfahrt mit der Fähre war ziemlich schaukelig (obwohl es ein ganz sonniger Tag war) – wir erreichten glücklicherweise den schützenden Hafen von Wellington noch rechtzeitig, bevor mir endgültig schlecht wurde. Später erfuhren wir, dass unser Schiff nur ein Lückenfüller war, sonst zwischen Schweden und Polen auf der Ostsee unterwegs und eigentlich nicht für den Seegang hier ausgelegt. Aha, das erklärt das Geschaukel.
Wellington hat sich von schöner Seite mit Sonne und relativ wenig Wind präsentiert; und das, obwohl hier letztes Wochenende nun offiziell Herbstanfang war. Und es war auch ganz irritierend, in einer Großstadt mit Hochhäusern und mehr als drei Hauptstraßen zu sein. Die meiste Zeit haben wir allerdings im neuseeländischen Nationalmuseum verbracht (Te Papa).
Nach dem Sightseeing in Wellington sind wir die letzten beiden Tage viel gefahren. Immerhin hab ich endlich Kiwis gesehen, aber leider nur in einem Wildlife Center. Dafür gab es dort eine große Seltenheit zu bestaunen: ein schneeweißer Kiwi! Sie sind doch viel größer als erwartet (zumindest die dort) und sehen wirklich putzig aus!
Morgen steht dann endlich wieder eine Wanderung auf dem Plan: wir wollen mal schauen, wie weit wir beim Mt. Taranaki kommen. Ich seh mich ja eher nicht auf dem Gipfel dieses Vulkans, aber selbst eine Teilstrecke dürfte spektakulär werden.
was zum angucken

sommersonne, sonnenschein
An der Westküste hatten wir leider nicht mehr so richtig Glück mit dem Wetter – auch am nächsten Tag nieselte es weiter, aber etwas weniger, so dass sich die schöne und schroffe Küste immerhin erahnen ließ. Wir haben uns dort dann nicht mehr so lange aufgehalten und haben den Weg Richtung Inland und Nordosten eingeschlagen. Dabei durchquerten wir die letzten etwas höheren Ausläufer der Südalpen und Carlo bekam noch mal Lust auf wandern. Es bot sich von St. Arnaud aus eine Zweitagestour zum Lake Angelus an, aber leider war die Hütte, in der wir hätten übernachten müssen, ausgebucht. Hm, damit hatten wir nicht gerechnet – aber ich war nicht ganz so bestürzt, denn der Weg hätte wieder mal zu mehr als der Hälfte über einen Kamm geführt, was ja bekanntermaßen nicht zu meinen favorites gehört.
Stattdessen haben wir uns das erste Mal einen relaxten Nachmittag an einem schönen See gegönnt, in dem ich dann endlich anbaden war (vorher tatsächlich noch nicht einmal hier im Wasser gewesen). Und noch was hat uns den Abschied von den Bergen leicht gemacht: sandflies (korrekterweise blackflies; anstatt zu stechen wie Mücken beißen sie in die Haut, lassen das Blutverdünnungszeug ab und schlecken das Blut einfach auf). Die Bisse jucken wie wahnsinnig und wenn man sie aufkratzt, gibt es Narben. Auf einem Campingplatz in den Bergen zwischen Westport und Murchison waren sie so aggressiv, dass wir (wie auch alle anderen auf dem Platz) am Abend und nächsten Morgen im Auto saßen – es ging draußen einfach nicht; die waren echt überall. Der einzige Vorteil: sobald es dunkel ist, gehen die schlafen und sind weg. Aber im Dunkeln essen ist ja auch nicht die Lösung! Nun kommen uns die vereinzelten sandflies hier im Nordosten schon fast paradiesisch vor…
Wir waren hier nun bis zum nördlichen Ende der Südinsel: Farewell Spit, ein windzersaustes Stückchen Küste mit eigenem Charme. Und dann haben wir eine ganz wunderbare zweitägige Kajaktour auf dem Meer gemacht, und zwar wo es vermutlich alle machen: Abel Tasman Nationalpark. Der Wind hatte auch erbarmen und so gab es perfekte Bedingungen zum Kajaken. Nach einer ausführlichen Einweisung ging es dann auf eigene Faust los – wir konnten anlegen, wo wir wollten (und dürften) und die Küste entlang schaukeln. Die einzig schwierige Passage war die „mad mile“: wie der Name schon verrät ein gutes Stück im unruhigen Gewässer. Da hat der Wind gut ins Gesicht gepfiffen, Wellen gab es auch ordentlich und wir wurden schön nass. Aber danach wartete zur Belohnung unsere Hütte zur Übernachtung um die Ecke – sehr schön, direkt am Strand, aber es war wieder mal nen Schnarcher im Zimmer. Am zweiten Tag ging es weiter Richtung Norden und es zeigten sich bei uns erste Ermüdungserscheinungen. Ist doch anstrengend, auf dem Meer zu paddeln. So waren wir eher gemütlich unterwegs, haben eine lange Pause am Strand gemacht und am Endpunkt wurden wir halb vier von einem Wassertaxi eingesammelt und zum Ausgangspunkt zurückgeschippert. Die Gegend ist traumhaft, ein Strand schöner als der andere – es war wirklich eine superschöne Tour (und der Muskelkater in den Schultern ist auch fast weg). Und am Ende des Tages hatten wir den Oberluxus, in einem ganz tollen Haus aus den 20er Jahren in Nelson zu übernachten. Bekannte von Carlo haben dort housekeeping gemacht und wir konnten eine Nacht bleiben. Cool, ich hatte ein eigenes Zimmer mit riesigem Doppelbett – was war das schön! Das Haus steht zum Verkauf – schlappe 640.000 NZ$ für Haus und Grundstück. Ich würde es glatt kaufen! Macht jemand mit?
Nun brechen auch schon die letzten Tage auf der Südinsel an, die wir am Queen Charlotte Sound verbringen werden. Am 1. März nehmen wir die Fähre und setzen nach Wellington über. Und dann sind es nur noch drei Wochen, bis das Auto abzugeben ist. Also ist hier schon Halbzeit – kaum zu fassen! Mal sehen, was die Nordinsel zu bieten hat.